Probearbeiten ist ein wichtiger Schritt im Bewerbungsprozess. Egal ob es sich um ein unverbindliches Kennenlernen in Form eines Einfühlungsverhältnisses, oder ein mehrtägiges Probearbeiten handelt. Arbeitgeber und Bewerber haben die Möglichkeit, sich gegenseitig kennenzulernen und festzustellen, ob die Chemie stimmt und der Bewerber die richtige Besetzung für die offene Stelle ist. Doch leider lauern beim Probearbeiten einige Fettnäpfchen, die den Bewerber im schlimmsten Fall die Chance auf den Traumjob kosten können. In diesem Beitrag erfahren Sie, worauf Sie als Bewerber achten sollten, um einen möglichst guten Eindruck zu hinterlassen.

Das Wichtigste in Kürze

Ein erfolgreicher Probearbeitstag erfordert ein gewisses Maß an Vorbereitung und Planung. Vermeiden Sie Fehler wie übertriebene Nervosität, mangelnde Eigeninitiative oder ein unpassendes Outfit, um einen positiven Eindruck zu hinterlassen und Ihre Eignung für die Position zu unterstreichen.

Diese Fehler sollten Sie in jedem Fall vermeiden

Wenn es ums Probearbeiten geht, gibt es einige Fettnäpfchen, die Sie als Bewerber lieber umschiffen sollten, um den bestmöglichen Eindruck bei Ihrem potenziellen neuen Arbeitgeber und auch den Kollegen zu hinterlassen.

Eine gute Vorbereitung macht häufig den Unterschied zwischen einem erfolgreichen Probearbeitstag und einer verpassten Chance aus.

Von einer gründlichen Vorbereitung bis hin zur richtigen Balance zwischen Selbstvertrauen und Zurückhaltung – all diese Punkte spielen eine entscheidende Rolle, um einen möglichst positiven Eindruck zu hinterlassen und Ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

Vermeiden Sie die 9 häufigsten Fehler, zeigen Sie sich von Ihrer besten Seite und erhöhen Ihre Chancen auf einen Arbeitsvertrag am Ende des Probearbeitens.

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1. Fehlende Vorbereitung

Eine der häufigsten Fehlerquellen beim Probearbeiten ist mangelnde Vorbereitung. Auch wenn Sie sich als Bewerber im Vorfeld nicht verrückt machen sollten, ist eine gründliche Vorbereitung unerlässlich.

Versuchen Sie herauszufinden, welche Aufgaben Sie während des Probearbeitens erwarten. Eine kurze Rückfrage bei Ihrem Ansprechpartner im Unternehmen kann dabei sehr hilfreich sein.

Idealerweise stellen Sie diese Rückfrage gleich dann, wenn Sie die Einladung zum Probearbeiten annehmen. Doch auch eine nachträgliche E-Mail oder ein Anruf kann hier Abhilfe schaffen.

Wenn Sie bereits wissen, was beim Probearbeiten von Ihnen erwartet wird, können Sie natürlich auf weitere Rückfragen verzichten.

Darüber hinaus sollten Sie einen guten allgemeinen Überblick über das Unternehmen und insbesondere über die Abteilung haben, in welcher Sie zur Probe arbeiten werden. Lassen Sie den bisherigen Bewerbungsprozess noch einmal Revue passieren und notieren Sie sich die wichtigsten Punkte.

2. Übertriebene Nervosität

Auch übertriebene Nervosität kann zu Problemen bei Probearbeiten führen. Während es vollkommen normal ist, vor einem solchen Termin nervös zu sein, kann übermäßige Nervosität Ihre Leistung beeinträchtigen und dazu führen, dass Sie einen unsicheren Eindruck hinterlassen.

Auch hier spielt das Thema Vorbereitung eine große Rolle, denn Vorbereitung ist der Schlüssel zum Umgang mit Nervosität. Je besser Sie sich auf die Probearbeit vorbereiten, desto selbstsicherer werden Sie sein.

Je nachdem wie stark Ihre Nervosität ausgeprägt ist, können Sie auf Entspannungstechniken wie Atemübungen zurückgreifen. Tiefes Ein- und Ausatmen kann dabei helfen, Spannungen abzubauen und Ihre Gedanken zu beruhigen 1.

3. Zu viel oder zu wenig Eigeninitiative

Ein weiterer Aspekt, den Bewerber beim Probearbeiten beachten sollten, ist das richtige Maß an Initiative. Während Eigeninitiative und Engagement durchaus positiv zu bewerten sind, besteht die Gefahr, bei zu großem Einsatz überambitioniert oder aufdringlich zu wirken. Die Balance zu finden, ist entscheidend.

Zeigen Sie subtil, dass Sie sich für die Aufgaben interessieren, indem Sie gezielte Fragen stellen. Dadurch unterstreichen Sie Ihr Engagement, ohne dass es übertrieben wirkt oder Sie andere in den Hintergrund zu drängen.

Ihr Handeln sollte stets respektvoll gegenüber den bestehenden Abläufen im Unternehmen sein. Suchen Sie nach Möglichkeiten, sich einzubringen, ohne dabei dominierend zu wirken. So zeigen Sie Ihre Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, ohne die Teamharmonie zu stören.

Ihre Hilfsbereitschaft sollte bedacht sein. Bieten Sie Hilfe an, ohne dabei überheblich zu wirken. Sie sollten nicht unbedingt den Eindruck hinterlassen, eine Person zu sein, die glaubt, alles besser zu wissen.

4. Das falsche Outfit

Die falsche Kleiderwahl kann Ihre Chancen beim Probearbeiten stärker beeinflussen, als Sie vielleicht denken.

Dies mag zwar auf den ersten Blick banal erscheinen, jedoch hat Ihr äußeres Erscheinungsbild einen großen Einfluss auf den ersten Eindruck, den Sie hinterlassen 2. Das gilt vor allem für Ihre potenziellen Kollegen, die Sie bislang noch nicht kennengelernt haben.

Es ist essenziell, sich vor dem Probearbeitstag über den Dresscode und die allgemeine Kleiderordnung des Unternehmens zu informieren. Manche Unternehmen legen Wert auf formelle Kleidung, während andere eine legere Atmosphäre bevorzugen.

Je nach Unternehmen können Sie Teambilder in sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram oder LinkedIn finden. Diese können einen guten Anhaltspunkt darüber liefern, wie sich die Angestellten im Unternehmen kleiden.

5. Übertriebener Perfektionismus

Während der Probearbeit ist es natürlich wichtig, sich anzustrengen, um gute Arbeitsergebnisse zu erzielen und einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Allerdings kann übertriebener Perfektionismus auch das genaue Gegenteil bewirken.

Der Drang nach Perfektion kann dazu führen, dass Sie unnötig viel Zeit in eine Aufgabe investieren, die möglicherweise bereits in einem akzeptablen Zustand ist.

Dies wiederum führt oft zu Verzögerungen bei anderen Aufgaben oder dazu, dass Sie den Blick für das große Ganze verlieren. Halten Sie sich nicht unnötig mit Kleinigkeiten auf und verlieren Sie Ihren eigentlichen Arbeitsauftrag nicht aus den Augen.

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6. Schlechte Kommunikation

Während des Probearbeitens sollten Sie nicht zögern, Fragen zu stellen.

Viele Bewerber scheuen sich davor, weil Sie befürchten, unprofessionell oder schlecht vorbereitet zu wirken. Doch fehlende Kommunikation kann rasch zu Missverständnissen führen und mehr Schaden anrichten, als eine möglicherweise „blöde Frage“.

Es ist vollkommen in Ordnung, während des Probearbeitens Fragen zu stellen und wird in vielen Fällen sogar von Ihnen erwartet. Niemand setzt voraus, dass Sie bereits alle internen Abläufe kennen und verstehen.

Auch der Dialog mit potenziellen zukünftigen Kollegen ist ein wichtiger Aspekt. Schrecken Sie nicht davor zurück, um Hilfe zu bitten, wenn Sie diese benötigen.

Stellen Sie sich vor, Sie verursachen einen Fehler, der durch ein kurzes Gespräch mit den Kollegen hätte vermieden werden können.

Was denken Sie, ist Ihren zukünftigen Kollegen und Ihrem Arbeitgeber lieber? Ein Bewerber, der stillschweigend schlechte Arbeit abliefert, oder einer, der aktiv nachfragt, um sicherzustellen, dass er seine Aufgaben richtig erledigt?

7. Überheblichkeit

In einer Zeit, in der sozialen Medien und die Selbstdarstellung eine immer größere Rolle spielen, streben viele Menschen danach, besonders selbstsicher aufzutreten. Und so möchten auch viele Bewerber sich von ihrer besten Seite zeigen und dabei nicht nur kompetent, sondern auch lässig und souverän wirken.

Doch hier lauert eine Falle: Der Versuch, besonders cool herüberzukommen, kann schnell in Überheblichkeit umschlagen. Statt als selbstbewusst und gelassen wahrgenommen zu werden, kann der Eindruck entstehen, Sie seien arrogant und desinteressiert.

Diese feine Grenze ist schnell überschritten und es kann schwer sein, den ersten Eindruck zu revidieren. Ein zu lässiges Auftreten kann zudem den Eindruck erwecken, Sie würden die Chance des Probearbeitens nicht ernst nehmen.

8. Zu schnelles Arbeiten

Während es wichtig ist, produktiv zu sein, kann ein zu schnelles Arbeiten zu Fehlern führen und den Eindruck erwecken, Sie seien nachlässig.

Während des Probearbeitens sollten Sie darauf achten, ein angemessenes Tempo zu finden. Es ist zwar wichtig, Aufgaben effizient zu erledigen, aber es ist genauso wichtig, sorgfältig zu arbeiten und mögliche Fehler zu vermeiden.

Ein zu hastiges Vorgehen kann einen negativen Eindruck hinterlassen. Finden Sie Ihr eigenes Tempo und stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Aufgaben ordentlich erledigen.

Nehmen Sie sich Zeit, um die Aufgaben richtig zu verstehen, und setzen Sie klare Prioritäten. Kommunizieren Sie mit Ihren Kollegen, um sicherzustellen, dass Sie die Erwartungen erfüllen und im richtigen Tempo arbeiten.

9. Unpünktlichkeit

Das Thema Pünktlichkeit ist selbsterklärend und doch kommt es immer wieder vor, dass Bewerber zu spät zum Probearbeiten erscheinen. Dabei ist es während des Probearbeitens essenziell, pünktlich am Arbeitsplatz zu erscheinen.

Um Unpünktlichkeit zu vermeiden, sollten Sie sich frühzeitig auf den Weg zur Arbeit machen. Denn gerade in den ersten Tagen ist es äußert unangenehmen, zu spät zur Arbeit zu erscheinen.

Im Zweifelsfall ist es besser, etwas zu früh zu erscheinen und kurz zu warten, als zu spät zu kommen.

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Quellenverzeichnis

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Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine rechtliche Beratung dar. Bei konkreten rechtlichen Fragen oder Anliegen empfehlen wir, einen Rechtsanwalt zu konsultieren.