Eine Einladung zum Probearbeiten ist in den allermeisten Fall ein sehr gutes Zeichen und zeigt, dass der Arbeitgeber echtes Interesse an einem Bewerber hat. Umso unruhiger werden Bewerber, wenn sie nach dem Probearbeiten zunächst keine Rückmeldung erhalten. Warum auch Arbeitgeber Bedenkzeit brauchen, wie lange Bewerber warten sollten, bevor Sie nachhaken und wie man dabei am geschicktesten vorgeht, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Das Wichtigste in Kürze
Die meisten Unternehmen melden sich nach dem Probearbeiten innerhalb weniger Tage, spätestens jedoch nach einer Woche zurück. Wurden besonders viele Bewerber zum Probearbeiten eingeladen, kann die Rückmeldung mitunter länger auf sich warten lassen. Bewerber sollten eine Woche warten, bevor Sie beim Unternehmen nachhaken.
Wann kommt die Rückmeldung nach dem Probearbeiten?
Die meisten Arbeitgeber melden sich nach wenigen Tagen, spätestens jedoch nach einer Woche bei Bewerbern, die einen Probearbeitstag absolviert haben. Bei Vorstellungsgesprächen kann die Wartezeit dagegen mehrere Wochen betragen.
Genauso wie Sie als Bewerber die neugewonnenen Eindrücke zunächst verarbeiten und bewerten müssen, braucht auch der Arbeitgeber ein wenig Zeit, um zu einem abschließenden Urteil zu gelangen. Gerade dann, wenn Sie während der Probearbeit mehrere Abteilungen durchlaufen und verschiedene Mitarbeiter kennengelernt haben, kann es einige Zeit dauern, bis das Feedback aller Beteiligten eingeholt und ausgewertet wurde.
Wenn Sie also zwei oder drei Tage nach dem Probearbeiten noch keine Rückmeldung erhalten haben, ist das erst einmal kein Grund zur Besorgnis.
Es kommt ebenfalls vor, dass gleich mehrere Bewerber zum Probearbeiten eingeladen werden und diese das Unternehmen und die Abläufe nacheinander kennenlernen, damit kein Konkurrenzdruck entsteht. Ist dies der Fall, kann es mitunter sogar einige Wochen dauern, bis Sie eine finale Rückmeldung erhalten.
So lange müssen Sie aber in der Regel nicht warten. Hat sich der Arbeitgeber nach einer Woche noch nicht zurückgemeldet, sollten Sie eigenständig um Feedback bitten.
Wer meldet sich nach Probearbeiten – Arbeitgeber oder Bewerber?
Für gewöhnlich meldet sich der Arbeitgeber nach dem Probearbeiten beim Bewerber, um ihm Feedback zu geben und eine mögliche Entscheidung mitzuteilen.
Sollten Sie als Bewerber jedoch auch nach längerer Zeit keine Rückmeldung erhalten haben, ist es ratsam, aktiv auf den Arbeitgeber zuzugehen und um eine Rückmeldung zu bitten.
So sollten Sie sich verhalten, wenn Sie keine Rückmeldung erhalten
Grundsätzlich ist es ratsam, am letzten Tag des Probearbeitens zu besprechen, bis wann Sie mit einer Rückmeldung rechnen können. Auf diese Weise wissen Sie genau, auf welche Wartezeit Sie sich einstellen müssen.
Mit einem einfachen “Wir melden uns” sollten Sie sich nicht abspeisen lassen. Bitten Sie darum, ihnen zumindest ein ungefähres Zeitfenster für die Rückmeldung mitzuteilen.
Wurde kein Zeitpunkt für die Rückmeldung vereinbart, sollten Sie dem Unternehmen etwa eine Woche Bedenkzeit zugestehen. Erst wenn Sie nach einer Woche immer noch nichts gehört haben, sollten Sie aktiv um eine Rückmeldung bitten.
Rufen Sie bereits nach wenigen Tagen im Unternehmen an oder senden Ihrem Ansprechpartner eine E-Mail, könnten Sie aufdringlich wirken. Lassen Sie jedoch zu viel Zeit verstreichen, wirken Sie unter Umständen uninteressiert.
Als Faustregel gilt daher: Eine Woche abwarten und dann nachfassen.
Selbständig um eine Rückmeldung bitten
Ist eine Woche verstrichen, ohne dass man Sie nach dem Probearbeiten kontaktiert hat, sollten Sie sich aktiv um Feedback bemühen. Schließlich möchten Sie wissen, woran Sie sind und es sollte auch im Interesse des Arbeitgebers sein, Sie über den aktuellen Stand der Dinge auf dem Laufenden zu halten.
1. Telefonisch erkundigen
In den meisten Fällen empfiehlt es sich, den Arbeitgeber telefonisch zu kontaktieren und freundlich daran zu erinnern, dass Sie noch auf eine Rückmeldung zu Ihrem Probearbeitstag warten.
Bleiben Sie dabei höflich und treten Sie nicht zu fordernd auf. Dass man sich bislang noch nicht bei Ihnen gemeldet hat, heißt weder, dass Sie beim Probearbeiten nicht überzeugen konnten, noch dass man Sie vertrösten möchte.
In den meisten Fällen ist einfach noch keine Entscheidung gefallen, oder der Personalverantwortliche hat bisher noch keine Zeit gefunden, Sie zu kontaktieren. Seien Sie daher unvoreingenommen und ergebnisoffen.
Sollte man Ihnen auf Ihre telefonische Nachfrage hin noch keine endgültige Entscheidung mitteilen können, so fragen Sie höflich nach, bis wann man Ihnen diese voraussichtlich mitteilen kann.
Sie können das Gespräch außerdem dazu nutzen, noch einmal zu betonen, dass Ihnen das Probearbeiten gut gefallen hat und es Ihnen eine Freude war, das Unternehmen und die Beschäftigten kennenzulernen.
2. Rückmeldung per E-Mail anfragen
Prinzipiell können Sie auch schriftlich um eine Rückmeldung zu Ihrem Probearbeitstag bitten. In der Regel sollten Sie jedoch das persönliche Gespräch suchen. Auf diese Weise bringen Sie Ihr Interesse an der ausgeschriebenen Stelle noch deutlicher zum Ausdruck.
Ist Ihr Ansprechpartner telefonisch nicht zu erreichen oder bevorzugt die Kommunikation per E-Mail, können Sie folgenden Mustertext als Grundlage für Ihre Bitte um Rückmeldung verwenden.
„Sehr geehrte/r Frau/Herr,
zunächst möchte ich mich noch einmal herzlich dafür bedanken, dass Sie mich zum Probearbeiten eingeladen und mir die Möglichkeit gegeben haben, Ihr Unternehmen und die einzelnen Abteilungen besser kennenzulernen.
Ich möchte mich an dieser Stelle gerne nach dem aktuellen Stand meiner Bewerbung erkundigen. Ich bin sehr an der Stelle als […] interessiert und wäre Ihnen für eine kurze Rückmeldung dankbar.
Selbstverständlich stehe ich auch gerne für ein Telefonat zur Verfügung.
Freundliche Grüße
[…]“
Wie Sie mit einer möglichen Absage umgehen sollten
Stell sich auf Nachfrage heraus, dass man sich trotz Ihres Einsatzes beim Probearbeiten für einen anderen Bewerber entschieden hat, ist die Enttäuschung meist groß. Das ist nur verständlich und auch vollkommen in Ordnung.
Eine Absage nach dem Probearbeiten ist in vielen Fällen deutlich schwerer zu verkraften, als eine Absage nach einem Bewerbungsgespräch oder eine Absage zu einem frühen Zeitpunkt im Bewerbungsverfahren.
Trotzdem sollten Sie keinesfalls den Kopf in den Sand stecken, sondern viel mehr versuchen, etwas Positives aus der Situation mitzunehmen. Fragen Sie offen nach den Gründen der Absage und suchen Sie nach möglichen Fehlern und erarbeiten Sie die dazugehörigen Lösungsansätze.